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Liebe LeserInnen, die meisten haben sicher mitbekommen das ich eine Aktion gestartet habe. Die Aktion Heildecke. Ich möchte nochmal etwas darauf eingehen was mich antreibt und was es damit auf sich hat.

Es fing alles mit einer Bitte um Gebete und Wünsche für ein plötzlich an einem seltenen Krebs erkranken Mädchen an. Mich hat dies wiedermal sehr bewegt. Und deshalb war dies der Punkt an welchem ich ein Zeichen setzen wollte. Genaugenommen war es eine lange Entwicklung. Ich höre immer wieder von schweren Erkrankungen, von chronisch Kranken, und war kurzfristig auch mal als Mediclown in einem Krankenhaus unterwegs.

Ich stehe  da und nehme das Leid wahr und ich nehme wahr wie man als kranker Mensch oft ins Abseits rutscht, ein Leben am Rand der Gesellschaft führt. Auch ich selbst könnte da etwas erzählen. Die Gesunden scheinen sich vor Krankheit zu fürchten, was ich ein Stück weit auch nachvollziehen kann, und wissen nicht so richtig wie damit umgehen. Und andersrum gibt es dann auch die Leute die Kranke mit Ihren Ratschlägen endlos nerven – meist deshalb weil Sie vergessen vorher zu fragen was gebraucht wird. Ich weiß das gesund sein und krank sein 2 ganz unterschiedliche Ebenen sind und man sich weder in das eine zu 100% hineinversetzen kann noch in das andere. Kranksein hat auch sehr verschiedene Stufen die viel mit inneren Zuständen zu tun haben und wo jeder kranke Mensch auch seinen eigenen Weg geht.

Was hilft sind Menschen die da sind. Sind ehrliche und freie Zuwendung ohne Erwartung, sind Beistand, Unterstützung, Mitgefühl und Trost. Dies alles scheint in der Welt von heute ein spärliches Gut geworden zu sein.Und deshalb mochte ich mit meiner Aktion ein Zeichen setzen. Ich wollte selbst etwas tun, ich wollte aktiv werden, ich wollte Trost spenden, und ich wollte die Nachricht senden das Soraya nicht alleine ist, das viele viele Gedanken, Gebete und die besten Wünsche zu Ihr gehen. Das es viel Mitgefühl gibt. Ich weiß wie das tragen kann, über ganze Wegstrecken.Ich bin auch der Meinung das selbst gute Gedanken helfen.

Wie kann ich wirksam werden? Das ist eine meiner Lieblingsfragen. Wie kann ich wirksam werden in einer Art die mich nicht zuviel Kraft kostet, die ich bewältigen kann und die das ausdrückt was ich ausdrücken möchte.

Da ist ganz spontan die Idee der Heildecke entstanden. Eine kuschlige Decke bietet Wärme auf mehreren Ebenen. Man kann sich darunter verkriechen, sich verstecken, oder Sie als feierlichen Umhang tragen. Sie bietet dem Auge etwas ..Farben, Muster, Zerstreuung.. es läßt sich damit fast schon meditieren. Bei gehäkelten oder gestrickten Decke finde ich es selbst total schön darunter zu liegen und durch die Maschen hinaus zu schauen, das ist ein bisschen märchenhaft wenn man sich dabei zwischen den Maschen verliert und das Licht betrachtet wie es durchkommt. Ich finde so eine Decke spendet Trost. Und besonders wenn so viele liebevolle Arbeit drin steckt – das merkt man einfach, das ist deutlich zu spüren.

Carearbeit im besten Sinne. Und damit für mich auch eine feministische Aktion – Wertschätzung für die Fürsorge. Eine Gemeinschaftsaktion, die einige Menschen zu einem Projekt zusammenbringt, jeder webt seine Fürsorge mit ein und seine Wünsche. Manche haben auch noch eine kleine Nachricht an Soraya mitgeschickt. Manch einer hat das Häkeln wiederentdeckt oder sogar erst gelernt. Und mindestens 2 der Damen arbeiten jetzt an einer eigenen Decke, soviel Freude hat es Ihnen gemacht. Und hey Wir waren verdammt fleißig, aber das in einem schönem Sinne, mit Ruhe, Versenkung, Wertschätzung und Freude sind wir alle tätig geworden und wirksam.Haben Trost und Liebe verschickt. Ich glaube sehr an viele Ebenen von Hilfe und Heilung und denke das so eine Decke auf vielen Ebenen hilft.

Die meisten HandarbeiterInnen werden wissen wie gut es dem Kopf und dem Herzen tut etwas herzustellen. Handarbeit ist oft wirklich Meditation, die beiden Gehirnhälften können sich wunderbar verbinden. Und wir entspannen uns und stellen nebenbei noch etwas her und lernen z.B. neue Muster, werden kreativ bei den Farben und Zusammenstellungen.

Das Projekt hat mich so bewegt.  Es war eine wunderbare Aktion über 10 Wochen lang, die mich auch so manches gelehrt hat, z.B. Vertrauen und Geduld in den Prozess. Und es ist geworden. Es war schon ein bisschen magisch die fertige Decke, von so vielen Händen zusammen getragen hier zuende zu fertigen und zu bestaunen.

Deshalb möchte ich gern weitermachen: Mit dem Ziel Gemeinschaftsprojekt, mit dem Ziel etwas Gutes zu tun, mit dem Ziel Trost zu spenden, mit dem Ziel das Handarbeit immer wieder von immer mehr Menschen entdeckt und ausgeübt wird.
Hast Du Lust mitzumachen?

Diesmal geht die Decke an eine chronisch kranke junge Frau die ich dieses Jahr kennengelernt habe, die ein echt schweres Leben hatte und hat und super tapfer bleibt. Und auch in Ihren Möglichkeiten wirksam ist. Sie selbst sagt:  Ich hab mehrere Autoimmunerkrankungen und multifaktorielle Erkrankungen, die Hauptsymptome sind für mich chronische Erschöpfung, chronische Schmerzen und oft „Nebel im Kopf“. Hier könnt Ihr ein Video von Ihr sehen zum Thema beHinderungen.

Mach mit: wie auch immer, spenden, häkeln, Werbung

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