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Mich hat seit geraumer Zeit das Patchworkfieber gepackt. Erste Versuche hatte ich eigentlich schon im zarten Kindesalter gestartet, aber dem war erst jetzt ein „weitermachen“ vergönnt.
Patchwork ist wunderbar um Stoffreste oder alte Kleidung zu nutzen. Schon aus kleinsten Schnipseln lassen sich mit verschiedenen Techniken tolle neue bunte Sachen produzieren.
Heute ist es natürlich oft so, dass direkt neuer Stoff gekauft wird und Patchwork nicht mehr nur zur Resteverwertung verwendet wird – in dieser Hinsicht ein sehr kostspieliges Hobby. Deswegen bleib ich auch erstmal bei kleineren Projekten, mit einer Mischung aus Upcycling und neuem Stoff. Ich sammel seit einigen Monaten, habe auch hier und da etwas Stoff geschenkt bekommt. Ich verarbeite Baumwollstoffe – und überlege nun ob ich meine alten – inzwischen viel zu kleinen – Blusen zerschneide um den Stoff zu verwenden.
So ein Patchworkprojekt eignet sich auch hervorragend für eine Erinnerungsarbeit, z.b. aus Kleidung eines verstorbenen Menschen. Oder auch wenn man eben ältere, zu kleine Kleidungsstücke verarbeitet. In einer meiner Lieblingsserien, den Gilmore Girls, hat die Mutter aus den Babysachen ihrer Tochter eine Decke zusammen genäht – ein wirklich hübsches und so liebevolles Erinnerungsstück.
Hier im Bild seht ihr meinen ersten Versuch eines Miniquilts – auch hier habe ich alte Kleidung verwendet. Das graue Stück Stoff war mal eine meiner Lieblingshosen, der rote mit den Punkten ein Rock – und ich verbinde gleich Erlebnisse damit.
Es gibt ja viele Zeitpunkte im Leben wo es sich lohnt mal Resümee zu ziehen, oder etwas abzuschließen, oder nochmal zu erinnern und zu bewahren. Mit Handarbeit bekommt so ein Projekt einen ganz eigenen Charm.
Das arbeiten daran kann richtig therapeutisch werden. Und zu gern rege ich dazu an Ausdruck zu finden, eben auch mit Handarbeiten.
Das kann ein sehr spielerischer ansatz sein, denn es geht nicht darum nach einer anleitung zu arbeiten oder Vorgaben zu folgen, sondern darum selbst das zu finden was es eben werden soll.
Der Stoff mit den Blumen, das war ein Stoff aus einem Nähprojekt was ich nicht zuende gebracht habe. Die restlichen Stoffe habe ich in 25 cm Streifen neu gekauft. Stoff sammeln, das könnte echt mein Hobby werden. In den entsprechenden Läden kann ich mich kaum entscheiden. So viel Auswahl, so begrenzt die Mittel. So wunderbar das man auch kleinere Mengen kaufen kann. Eine unheimliche Freude, die ganzen Farben und Muster, da ist locker eine Stunde vorbei bis ich eine Entscheidung getroffen habe.
In solchen Röllchen z.b. wird der Stoff verkauft. Und so sieht dann z.b. eine Auswahl aus – natürlich sofort begutachtet vom Katerchen.
Beim Patchworken kann man richtig spielen, mit Farben und Formen. Soviele Inspiration finden hier einen Raum zur Materialisation. Kleine Projekte eignen sich hervorragend um die Techniken zu üben. Ein tüfteln und puzzeln, bei dem sich die Zeit gut vergessen läßt. Ich liebe es. ❤
Jetzt geh ich mal auf die Suche ob ich nicht noch ein Foto vom fertigen Miniquilt irgendwo habe… er wurde verschenkt zur Feier eines Jahrestages – deswegen die gelbe Eins.
Habt ihr in euren Handarbeiten schon mal Erinnerungen verarbeitet? Macht ihr überhaupt Upcyclingsachen?